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Stefan Tremmel, der Geschäftsführer der „Der Heuschneider“ Tremmel
GmbH, ist ein Macher-Typ. Vor fünf Jahren hat er aus seiner Einzelfirma
eine GmbH gemacht und kräftig investiert. An der B 15 hat der Dorfener
einen Elektro-Fachmarkt eröffnet, der keine Kundenwünsche offenlässt.
Waren im Wert von über 600 000 Euro sind dort ausgestellt und gelagert.
Vom Smartphone über Computer, TV-Geräte, Unterhaltungselektronik bis hin
zu Haushaltsgeräten ist dort alles zu haben. Kunden schätzen die
fachlich hoch qualifizierte Beratung und den umfassenden Service von
Tremmel und seinen Mitarbeitern. Doch das alles hat nicht verhindern
können, dass es jetzt wirtschaftliche Probleme gibt.
„Unser Umsatz war und ist
stabil, die letzten Bilanzen waren positiv. Gerade die Elektro-Branche
ist aber in einem ungeheuerlichen Wandel begriffen, der Preiskampf ist
brutal, die Margen für Einzelhändler werden immer geringer. Darunter
leidet der Gewinn“, begründet Tremmel die Ursachen. Das Europäische
Kartellamt tue das Übrige dazu, dass der Wettbewerb zwischen
Einzelhandel und Online-Handel immer ungleicher werde. Hersteller würden
nämlich gezwungen, Online-Handel und Einzelhandel die gleichen Preise
zu berechnen. Tremmel: „Und das, obwohl ein Online-Händler keine hohen
Fixkosten für Miete, Personal, Schulungen, Auszubildende etcetera hat.“
Eben immer geringere Margen brächten Fachhändler in Schwierigkeiten –
„und jetzt auch meine Firma“. Der notwendige Kapitaldienst sei in naher
Zukunft nicht mehr komplett zu bedienen gewesen, wenn er mit seinem
Unternehmen einfach so weitergemacht hätte.
Tremmel
hat von sich aus den Weg an die Öffentlichkeit gewählt. Nicht zuletzt
wegen aufkeimender Gerüchte, sein Unternehmen sei „pleite“,
„heruntergewirtschaftet“. Doch dem ist nicht so, wie Tremmel versichert.
„Ich als Geschäftsführer habe das Problem rechtzeitig erkannt und bin
meiner Verpflichtung, zu handeln, nachgekommen. Wir nutzen das relativ
neue gesetzliche Instrument der Eigenverwaltung, um das Unternehmen
zukunftsfähig zu machen. Wir erfüllen die Bedingungen und haben dazu ein
tragbares Konzept, was wir zusammen mit Experten erarbeitet haben.
Diese Art der Sanierung werde auch durch einen Sachwalter überprüft und
kontrolliert. „Wir sanieren uns sozusagen selber, vergleichbar mit einem
Schiff, dass sich in einem Sturm befindet. Ich als Kapitän steuere es
wieder da raus“, sagt Tremmel, der Geschäftsführer bleibt. Für den
Dorfener steht aber auch fest: „Dieser Schritt ist sicher nicht einfach
und nicht schön, aber notwendig.“
Der Geschäftsbetrieb
läuft vollumfänglich weiter. Für die Kunden entstehen keinerlei
Nachteile, versichert Tremmel, und es ändere sich nichts. Auch die Löhne
der 24 Mitarbeiter sind gesichert. „Unser Mitarbeiter bleiben an Bord,
und ziehen voll mit, darauf bin ich sehr stolz“, sagt er. Und auch die
beteiligten Banken, Lieferanten und der Vermieter des Gebäudes seien an
der Fortführung des Unternehmens sehr interessiert.https://www.merkur.de/lokales/erding/dorfen-ort28598/heuschneider-schiff-in-stuermischer-see-8700588.html
Hier ein Beispiel, wie ein engagierter Geschäftsführer sein Unternehmen gesetzeskonform entschuldet und so Arbeitsplätze sichert. www.unternehmensentschuldung.de
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